Von einem wüsten Krach in der Wüste…

Als Innocent ein junger, dynamischer Anwalt war, trampte er um die Welt. Er beschenkte sich damit selber, weil er durch die Prüfung gekommen war. Und seine mitgeprüften Eltern griffen in den Sparstrumpf, um das Wunder zu feiern.

Einige Woche reiste unser Freund damals auch durch Indien. Seine Bibel hiess: «Make love – and India with 5 Dollars a Day …»

Das mit der Liebe hat sich mit den Jahren gegeben.

Der 5-Dollars-a-day-Spleen ist geblieben.

Erschienen am: 
Dienstag, 11. Februar 2014

Der Anruf

«Bitte wer? Bitte was?»

Annetrudy stierte nach der schlaflosen Nacht leicht genervt auf den Telefonhörer. Sie hatte nach dem Frühstück vergessen, die Hörapparate in die Löffel reinzustecken.

«MOOOMENT!» – brüllte sie in die Muschel.

Annetrudy ging ins Badezimmer. Und knübelte die Soundverstärker ins Ohr.

«Also – was ist los?»

Eine seltsame, etwas zu hohe Männerstimme rief: «HELLO OMI – HELLO!»

«Falsch verbunden!», knurrte Annetrudy.

Erschienen am: 
Montag, 10. Februar 2014

Bernard Antony - König im Reich der französischen Käse…

Sein Tisch ist noch leer. Aber eine Papiertasche markiert deutlich: Fromage Maître Antony.

Monsieur Grégory, der Maître d‘ Hôtel, eilt herbei: „Der Meister ist noch beim Chef. Er diskutiert mit Knogl über eine seiner neusten Käse-Entdeckungen!“.

Bernard Antony hat sich für unser Mittagessen das Trois Rois in Basel ausgesucht. Klar – dort, im„Cheval Blanc“, rollt sein Käse an. Natürlich: Zweisterne-Etablissement. Und 2011 die Auszeichnung: „Koch des Jahres“.

Erschienen am: 
Samstag, 28. Dezember 2013

Dumping-Preise

Giuseppe schloss die Ladentüre.

Schliesslich drückte er den silbernen Knopf auf der alten Kasse.

Diese ratterte. Doch nur kurz. Und Giuseppe wusste: DAS WAR KEIN GUTER TAG.

Früher hatte die Kasse fast eine Minute gerattert. Der Rekord waren 95 Sekunden gewesen. Nach einem „Heiligen Abend“.

Giuseppe schaute auf den Kassenstreifen, wo Tageseinnahmen und Kunden-Frequenz in etwas verblichenen Ziffern vermerkt waren.

Erschienen am: 
Montag, 20. Januar 2014

Père Lachaise

Der Pariser Friedhof Père Lachaise ist spektakulär.

Die Grabplatte Nummer 16259 ist es nicht.

Ein Stück Stein mit verblassten Buchstaben lässt ein Urnengrab vermuten. In einer angeschraubten Kunststoffvase welkt eine Rose.

Monsieur Ernest zieht die tote Blume mit einem Brummen heraus: „ROSEN!“ – knurrt er. „Sie hat Rosen gehasst…“

Erschienen am: 
Montag, 13. Januar 2014

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