Natürlich. Sie standen Schlange. Bei Kasse 4 hatte einer einen Kilosack mit Zucker aufs Fliessband gestellt. Leider war der Sack gerissen und das Fliessband nun auf zuckersüsse Art blockiert. Bei Kasse 6 funktionierte das Lasergerät nicht. Es machte «Piiieeep».
Glossen
Sie stand mit ausgebreiteten Armen da.
Ein bisschen wie dieser Herr Jesus auf dem Hügel von Rio.
Und sie lächelte. Freundlich. Lieb. Ein wenig verschmitzt.
(Dies alles nicht wie dieser Herr Jesus auf dem Hügel von Rio.)
Jens wusste nicht, was er tun sollte.
Anna blättert im Album. Jesuskäfer tanzen auf dem Buchdeckel durch ein Veilchenbeet. Und «Vergis meinicht» steht in Goldlettern auf dem Samtumschlag. Das S hat die Zeit geschluckt. Die Erinnerungen nicht.
Der nette Mann schüttelte noch einmal den Kopf: «Es tut mir leid – ich habe hier keine Reservierung ‹Celine Huber›!»
SHIT. SHIT. SHIT.
«Aber Sie werden doch noch ein Zimmer frei haben?»
Celine schaute den Desk-Mann verzweifelt an.
Martha suchte das Salz.
Es war wie verhext. Vor einem Monat noch war es bei den Suppengewürzen gewesen. Und jetzt kugelten hier Überraschungseier herum.
Martha äugte nach einer Bedienung. ABER ES GAB KEINE BEDIENUNG MEHR.
Das ältere Fräulein (sie bestand auf dieser Anrede) seufzte: Es gab auf dieser Welt überhaupt keinen Service mehr. Alles musste man sich selber organisieren: das Essen am Tresen… das Tramticket am Automaten. Wenn sie da an diese netten Trambilleteure von früher dachte… DAS WAREN NOCH MÄNNER GEWESEN. NICHT EINFACH SO GRÄSSLICHE BLECHKISTEN, DEREN FUNKTIONSGANG SIE BIS HEUTE NOCH NICHT KAPIERT HATTE.
Louise hatte einen Koffer. Und ziemlich Mühe. «KEINER DENKT AN DIE ALTEN!» – knurrte sie.
Er wurde schwierig. «Das Alter», seufzte Hilde. Und nahm Egon, der wieder mal wegen einer Bagatelle an die Decke gegangen war, in die Arme: «Ist alles okay, mein Schatz.» So beruhigte er sich schnell.
Egon war ein guter Ehemann. Nichts zu meckern. Er hatte Stil. Geist. Und Geld.
Er stahl. Nun ja – STEHLEN ist da ein grosses Wort. Er hatte ganz einfach einen an der Waffel – zumindest was diese Sache betraf. Ansonsten war Karl ein problemloses Kind. Zähneputzen, Hände waschen, Müsli essen – alles keine Sache. ABER DANN SCHLUG ER PLÖTZLICH ZU. – UND KLAUTE.
Er stand hinter ihr. Sie war gebückt. Aber sie spürte jedes Ausrufezeichen seiner Blicke im Rücken. Schliesslich hangelte sich Hannelore vom Geschirrspüler hoch. Waldemar schüttelte missbilligend den Kopf: «Du hast sie wieder falsch eingeräumt, Hannelore!»
Sie sah die Mimosen. Sie standen auf einem kleinen Rolltisch vor dem Spitalzimmer. Und Ingrid ärgerte sich. Hatte sie nicht gesagt, man solle die Blumen nicht aus dem Zimmer entfernen!
Für Franco waren diese Blumen wichtig – ein Gruss aus seiner Jugend.